Gross Justin
liegt etwa 8 km von Cammin und etwa 16 km von Treptow a.d.R. und
Greifenberg entfernt. Es ist Sitz der Kirche und 4 Vorwerke, vier Schäfereien,
die sich nebst zwei Holzwärterwohnungen auf dem Knurrbusch befinden, zwei
Windmühlen, eine Prediger- und eine Küsterwohnung, zehn Bauern, einen
Halbbauern, vier Kossäten und eine Schmiede, im ganzen 53 Feuerstellen. 1823
und nach der Steuerliste von 1853 maß es 2590 Morgen, 129 Ruten; der
Flächeninhalt beträgt heute 2293 Morgen.
(Angaben stammen aus der Zeit vor 1945)
Gross Justin d
das große Gut in Justin,
hatte einen adeligen Wohnsitz, eine halbe Windmühle und eine Schäferei auf dem
Knurrbusch, zwei Bauern, einen Kossäten in Groß Justin nebst einem Halbbauern
und einem Kossäten in Klein Justin d, so nach dem Inventar 1759, das Brüggemann
abdruckt. Zu diesem Gute gehörte seit 1694 auch Zoldekow c.
Es folgten auf
Justin d mit Zubehör Hans (11), Claus (16), die auch dort wohnten, dann Joachim
(27), darauf Curt (49), Caspar (77) und Claus (46).
Der nächste Besitzer wurde
nach Claus’ Tode 1632 Anton (74) auf Riebitz a. Von ihm erhielt es wohl sein
ältester Sohn Jürgen Daniel (89), und von diesem vielleicht Claus Henning (94),
wenn dieser es nicht gleich vom Vater erbte. Dann kam es auf seinen Sohn Zabel
(135).
Nach dessen Tode und dem Vergleich vom 5.6.1728 kamen beide Güter für
6.600 Gulden an Zabels älteren Sohn, den Leutnant Erdmann Heinrich (174),
dessen nachgelassene Kinder Joachim Friedrich (244) und Anton Bogislav (245)
sie eine Zeitlang ungeteilt besaßen, bis sie nach dem Vergleich vom 7.3.1765
dem Leutnant allein zufielen für 4.633 Taler 8 Groschen. Nach dessen Tode
erhielt sie sein einziger
Sohn,
der Leutnant Gotthilf Joachim Wilhelm (290), der am 28.3.1803 die zu Justin a
gehörige halbe Windmühle für 1.075 Taler von Joachim (281) kaufte. Das Gut
erbte dann Friedrich (352) und von diesem sein ältester Sohn Gotthilf (403),
der es allodifizierte.
Gross Justin a
hat ein Vorwerk, eine halbe Windmühle, eine Schäferei auf dem Knurrbusch, einen Bauern, einen Halbbauern, einen Büdner und die Schmiede; dazu gehört Zoldekow a. Es ist nachweisbar im Besitz von Anton (26) und darauf von Daniel (45), Anton (74) besaß es dann neben seinen anderen Gütern, und vermutlich wohnte dort Kurt Philipp (95), bis er Korkenhagen übernahm. Der nächste Bewohner war Philipp Joachim (139), der das Gut am 12.3.1740 seinem Sohne Adolf (187) für den Taxwert von 7.000 Gulden übergab. Als dieser ohne männliche Erben starb, fiel Groß Justin a an seinen Bruder, den Oberstleutnant Christoph Caspar Leopold (188) , und als dieser ebenfalls unbeerbt starb, verglichen sich seine Lehnsfolger am 29.1.1780 derart, dass es für 4.666 Taler Taxwert an Anton Victor (223) verlost wurde. Dieser setzte in seinem am 18.11.1786 eröffneten Testament seinen Sohn Joachim (281) als Erben ein, der es an Anton Gerhard (232) gegen Zoldekow a vertauschte. Von diesem erbte es sein Neffe Gotthilf Ferdinand (287), der es 1809 für 12.300 Taler an Anton Bogislav (245) verkaufte. Dieser verkaufte es um 1820 an Bohm für 10.800 Taler, und 1877 kaufte es Gotthilf (403) zurück.
Gross Justin b
hatte ein Vorwerk, eine Schäferei auf dem Knurrbusch, vier Bauern, darunter den Krüger, einen großen und einen kleinen Kossäten; dazu gehörte Zoldekow d und Klein Justin c. Es waren 643 Morgen, 131 Ruten groß und scheint als selbständiges Gut zuerst von Andreas (34) und Philipp (35) besessen worden zu sein. Dann ging es an Philipps Söhne, Henning (59) und Philipp (61), über, die beide als „auf Groß Justin gesessen“ urkundlich genannt sind. Der nächstes Besitzer war Georg (84) auf Riebitz; von ihm erbte es sein Sohn Jost Henning (105), darauf dessen Sohn, der Rittmeister Heinrich (152) und von ihm dessen Sohn, der Leutnant Balthasar Henning (217). Letzterer starb unbeerbt. Nach dem mit seiner Witwe, Margareth Juliane, geb. von Zastrow, und dem Vormund ihrer Tochter am 21.8.1754 geschlossenen Vergleich gingen Groß Justin a und b für 14.566 Reichstaler auf den Major Levin Ludwig (215) über und von diesem, nach dem Vergleich seiner Kinder und Miterben vom 22.3.1781, an seinen Sohn, dem Major Friedrich August Adolf (278) über. Von diesem, der unbeerbt starb, gingen beide Anteile über an die fünf Söhne seines Bruders Johann Wilhelm Ludwig (272) und nach dem Vergleich vom 19. und 28.2.1797 an den ältesten, den ehemaligen kurkölnischen Leutnant Georg Bernhard Joseph (333). Dieser verkaufte die Anteile an den Kammerherrn Joachim (281) auf Zoldekow 1806. Von diesem kaufte Groß Justin b am 18.9.1806 Gotthilf Joachim (290), der es seinem Sohne Friedrich Wilhelm Ludwig (352) vererbte, dieser hinterließ es seinem Sohne Gotthilf (403), der es allodifizierte.